Vergesellschaftung (VG)

Rennmäuse sind sehr gesellige und soziale Tiere und dürfen keinesfalls alleine gehalten werden (Tierquälerei!).

 

Doch leider ist es manchmal nötig eine neue Vergesellschaftung durchzuführen, da das Partnertier verstorben ist oder sich die alte Gruppe zerstritten hat.

 

Hier möchten wir nun zwei Methoden vorstellen, die sogenannte Trenngittermethode und die Kleinraummethode.

 

Wir persönlich kombinieren Beide : )

 

Vorne weg möchten wir noch darauf hinweisen, dass es kein Patentrezept gibt. Jede Maus und jede Vergesellschaftung ist anders. Wir möchten hier einen Weg vorstellen, der nach Belieben variiert werden kann und muss.

 

Beide Tiere sollten vorab negativ auf Würmer oder Krankheiten getestet werden. Tiere merken wenn mit der Maus gegenüber etwas nicht stimmt, das sind keine guten Voraussetzungen für eine Vergesellschaftung.


Die Trenngitter-Methode

Der Deckel (s. Hinten) ist nur für das Foto zur besseren Sichtbarkeit unserer Trenngitter-Konstruktion abgenommen
Der Deckel (s. Hinten) ist nur für das Foto zur besseren Sichtbarkeit unserer Trenngitter-Konstruktion abgenommen

Die Trenngittermethode ist wahrscheinlich die am häufigsten angewendete Methode, da sie relativ sicher und erfolgversprechend und am "stressfreisten" für die Tiere ist.

 

Die Trenngittermethode eignet sich für jedes Mäuschen, kann aber auch mal bis zu 2 Wochen dauern! Gerade bei fast gleichaltrigen adulten Tieren ist eine Vergesellschaftung (VG) oft zeitintensiver  (sollte die VG nach 2 Wochen noch nicht geklappt haben, kann diese abgebrochen werden und als gescheitert angesehen werden). 

Schneller gehen meist die VG`s bei denen entweder ein Jungtier mit einem adulten Tier vergesellschaftet wird (da Jungtiere erst ab der 10 Woche beginnen ihren "Clan-Duft" zu entwickeln) oder der Altersunterschied relativ groß ist.

 

Bei der Trenngittermethode wird ein Aquarium, mit einem Trenngitter (TG), in zwei gleich große Hälften geteilt. 

Am besten eignet sich ein 80er Becken (kleiner sollte es nicht sein - aber auch nicht größer als ein 100er).


Auf beiden Seiten sollte

  • ca 5cm neutrales (also frisches) Streu
  • Wasser
  • Klorollen/Ästchen zum zernagen (Stressabbau)
  • Nistmaterial (wie unbedrucktes Küchenpapier, Heu, SafeBed)

 sein.

 

Es kann bei Bedarf

  • ein Sandbad 
  • bei sehr aktiven Tieren das Laufrad
  • ein Versteck (kann jedoch auch hinderlich sein wenn beide Tiere sich verschanzen und so gut wie garnicht ans Gitter gehen)

gegeben werden.

Futter wird täglich direkt ans Trenngitter gestreut, damit sie sich beim fressen begegnen.

 

 

 

Wenn eine neue Maus dazugeholt wird, empfehlen wir, nicht beide Mäuse sofort ans Trenngitter (TG) zu setzten, sondern die neue Maus erst einmal ankommen zu lassen. Und erst am nächsten Tag die Vergesellschaftung (VG) zu beginnen.


Die Vergesellschaftung (VG):

Beide Mäuse bekommen jeweils eine Seite und täglich werden mehrmals die Seiten gewechselt. Dabei kann eine Transportbox zur Hilfe genommen werden.

Oft spricht man von 3 mal täglich (Morgens, Mittags, Abends oder vor der Arbeit, nach der Arbeit, vor dem Schlafen gehen) die Seiten zu tauschen.

Bei sehr gestressten Tieren empfehlen wir nur 1 mal täglich oder garnicht die Seiten zu tauschen. Stattdessen kann Einstreu & Sandbäder getauscht werden.


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Die VG sieht gut aus wenn:

 

• beide sich friedlich am TG verhalten 

• sich beide versuchen durchs TG zu putzen

• sie im jeweils anderen Nest schlafen

• nicht mehr aufgeregt fiepsen oder trommeln sobald sie die andere Maus sehen

 

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Die Zusammenführung:

1. Möglichkeit

Zusammenführung im VG - Becken. 

• Trenngitter komplett entfernen 

• gut beobachten! 

 

• geöffnet Transportbox mit Zewa und bissfeste Handschuhe bereit halten um im Notfall eingreifen und die Zwei trennen zu können 


2. Möglichkeit

Die Zusammenführung auf neutralen Boden (z.B. in der Badewanne - natürlich OHNE Wasser!)

  • kann für die Tiere zusätzlicher Stress bedeuten
  • Renner können sich aber auch sehr harmonisch in fremder Umgebung verhalten 
  • gut beobachten 
  • trotzdem geöffnet Transportbox mit Zewa und bissfeste Handschuhe bereit halten um im Notfall eingreifen und die Zwei trennen zu können 

 


3. Möglichkeit

Anstatt sie sofort in ihr großes Gehege zu setzen empfehlen wir die KLEINRAUM - METHODE danach anzuwenden (s. Unten: Kleinraum-Methode) um auf "Nummer Sicher" zu gehen.


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TIPP - Normale Rangordnungsklärung erkennen:

 

• verfolgen/jagen

• Gefiepse 

• besteigen 

• (heftiges) beschnuppern verschiedener Körperegionen 

• kurzes Knäuelen  (OHNE beißen! - wenn sofort trennen, später wieder Trenngitter)

• herabdrücken des Kopfes des anderen Renners 

 

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Im eigentlich Gehege:

Später werden beide Mäuschen ins eigentliche Gehege gesetzt, welches vorher gründlich gereinigt wurde.

Mit wenig Streu & Nistmaterial, desweiteren nur Wasser, Sandbad und Klopapierrollen (Stressabbau).

 

Erst wenn alles friedlich bleibt über mehrere Tage, werden Streu, Zubehör & Ebenen nach und nach zugegeben/eingebaut.



Die Kleinraum-Methode

Die Kleinraum -Methode würden wir persönlich nur in Kombination mit der Trenngittermethode anwenden oder bei der einer VG von einem unter 11 Wochen alten Baby & einer adoulten, gut sozialiserten Maus.

Zum Beispiel bei etwas schwierigeren VG`s, wie bei gleichaltrigen adulten Tieren oder sehr aufgeregten Tieren um auf "Nummer Sicher" zu gehen.

 

Hiebei werden die Tiere auf engen Raum zusammengeführt.

Gut dafür eignet sich das Becken, welches zuvor für sie Trenngitter - Methode verwendet wurde.

 


Die Vergesellschaftung (VG):

Zuerst wird das Trenngitter leicht angehoben, sodass eine  Maus, zur Andern, rüber kann.

 

Viel Beschäftigung bieten!


Das Trenngitter wird dann, als "Rückwand", hinter den beiden Mäuschen eingesetzt, dass Beide nur einen kleinen Raum des Beckens nutzen können.

Sehr gut beobachten (min.30min)!

Bissfeste Handschuhe anziehen und geöffnete Transportbox mit Zewa bereit stellen, um im Notfall, die Mäuse trennen zu können.


Bleibt alles friedlich, kann täglich das Trenngitter weiter nach hinten gesetzt werden. Ruhig in mehreren Schritten.

 

Sollte nachdem Vergrößern, große Unruhe entstehen, das Trenngitter wieder eine Stufe zurück setzen. Um weitere große Aufregung zu vermeiden, nur alle 2 bis 3 Tage vergrößern.


Zuletzt das Trenngitter ganz entfernen und ruhig ein paar Tage beobachten.

Wenn alles friedlich bleibt kann, z.B. das Laufrad angeboten werden und nach und nach mehr Streu und Nistmaterial zugegeben werden.

 

Nach ein paar friedlichen Tagen dürfen sie ins eigentliche Gehege ziehen.


Im eigentlich Gehege:

Später werden beide Mäuschen ins eigentliche Gehege gesetzt, welches vorher gründlich gereinigt wurde (mit Essig Wasser ausgewaschen & Zubehör ausgebacken).

Mit wenig neuen Streu & Nistmaterial und dem "Alten" aus dem VG-Becken, desweiteren nur Wasser, Sandbad und Klopapierrollen  (Stressabbau).

Erst wenn alles friedlich bleibt über mehrere Tage, werden Streu, Zubehör & Ebenen nach und nach zugegeben/eingebaut.



FINGER WEG VON DIESEN METHODEN:

Diese Methoden sind veraltet und Tierschutzwidrig. Es setzt die Mäuschen lebensgefährlicher Situationen aus. Das bedeutet Stress und panische Angst.

Bitte tut das euren Tieren nicht an.

 

• Vg's mit Duftstoffen (Vergiftungsgefahr!)

• Vg's in extremen Stresssituatonen (z.B.Badewanne mit Wasser)

• Vg's die einen Raum von 40x30cm unterschreiten (z.B. Panikboxen)

• Vg's die einen normalen zeitlichen Rahmen deutlich überschreiten (Dauerstress!)



Die erste Zusammenführung ist gescheitert - was nun?

Nicht gleich den Kopf in den Sand stecken.

 

Ist die erste Zusammenführung gescheitert, liegt es oft nur daran, dass beide Mäuschen sehr aufgeregt waren.

In diesem Fall setzen wir beide nochmal für 1-2 Tage ans Trenngitter und tauschen wieder die Seiten. Wichtig: viel Beschäftigung bieten, bis eine erneute Zusammenführung gestartet wird.

 

Sollte dies wieder scheitern, Beide für ca 14 Tage komplett trennen und dann nochmal von vorne beginnen.

Konnte man jedoch bei der VG beobachten, dass die Zwei sich einfach nicht sympathisch zu sein scheinen - dann unbedingt auf das eigene Bauch-Gefühl hören und keine weitere Vg in dieser Kombination vornehmen.

 

 

Jedes Tier hat ein glückliches und gerechtes Leben verdient 

 

"Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen - Solange müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken! "

 


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